Magen-Darm-Beschwerden - Nicht immer ist eine Virusinfektion die Ursache

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Magen-Darm-Beschwerden – wer hat sich diesen Begriff nur ausgedacht? Klingt die Worthülse „Beschwerden“ nicht nach einer ganzen Kleinigkeit? Nach einer Lappalie, einer  winzigen Störung im Allgemeinbefinden, die man ähnlich wie eine lästige Fliege schnell abschüttelt, die aber nicht weiter stört? Die Wahrheit sieht leider ganz anders aus. Magen-Darm-Beschwerden wie Völlegefühl, Blähungen, Magen-Darm-Krämpfe, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall sind nicht nur unangenehm, sondern gehören eindeutig auch zu den unappetitlichsten Beschwerden, die unseren Körper heimsuchen können. Und wer möchte schon völlig unsexy zu Hause über der Toilettenschüssel hängen, während die Freundinnen gerade in der Disco abrocken. Dabei können Magen-Darm-Beschwerden neben der verbreiteten Virusinfektion auch eine andere Ursache haben -  und die kann von der Regelblutung bis hin zu Psyche reichen.


Ursache: Virusinfektion

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Die häufigste Ursache für Magen-Darm-Beschwerden ist ganz sicher die Virusinfektion. Insbesondere in den Wintermonaten schwappen ganze Magen-Darm-Grippewellen durchs Land, die sich sehr schnell und hartnäckig ausbreiten.  Vor allem an Orten mit traditionell großen Menschenansammlungen wie Schulen, Hotels oder Behörden tritt die Erkrankung gehäuft auf. Die Magen-Darm-Grippe kündigt sich mit Übelkeit, Bauchschmerzen und Bauchkrämpfen an. Kurz danach kommen auch noch Erbrechen oder Durchfall hinzu, im schlimmsten Fall beides.

So „übel“ es auch ist, und so gern wir auf sie verzichten würden, aber die Übelkeit ist eine notwenige Abwehrreaktion des Körpers. Durch das Erbrechen entledigen wir uns der schädlichen Erreger. Fieber, Schwindel, Appetitlosigkeit und Kopf- und Gliederschmerzen  sind weitere typische Begleiterscheinungen der Magen-Darm-Grippe, auf die wir gut und gern verzichten würden. Da wir durch das Fieber viel Flüssigkeit verlieren, ist es ratsam, viel Tee zu trinken. So wird auch das Ausspülen der Krankheitserreger unterstützt. Alles in allem gibt es angenehmere Krankheiten als eine Magen-Darm-Grippe. Sie hat aber auch sein Gutes, schon in wenigen Tagen ist der Spuck, äh Spuk in der Regel auskuriert.


Ursache: Regelblutung

Als hätten wir Frauen nicht schon genug Stress mit dem Kinder kriegen, gibt es für Frauen im gebärfähigen Alter noch zusätzliche körperliche Beschwerden zu erdulden.  Kaum kommt die monatliche Regelblutung, sind Magen-Darm-Beschwerden nicht mehr fern. Neben dem verbreiteten Ziehen im Unterleib kann es dabei auch zu Übelkeit kommen, in schweren Fällen muss sich die Frau sogar übergeben. Einige Tage vor und während der Regelblutung sind Durchfälle ein weiteres häufiges Symptom. Die beste Behandlung ist sicher eine Wärmflasche und ein Schläfchen auf dem heimischen Sofa. Ansonsten empfiehlt es sich, ein frei erhältliches Mittel gegen Regelschmerzen einzunehmen und notfalls auch Medikamente gegen Durchfall zu kaufen. Wenn sich die Magen-Darm-Beschwerden dadurch nicht bessern, sollte man sich einen Termin beim Frauenarzt geben lassen. Oft verbessern sich Magen-Darm-Beschwerden mit Einnahme der Antibabypille.


Ursache: Fettige Ernährung und mangelnde Bewegung


Viele Menschen ernähren sich heute sehr fettreich, während Ballaststoffe nahezu völlig in der Nahrung fehlen. Kommt dann noch ein Mangel an Bewegung hinzu, streikt der Darm. Er kommt mit dieser Form der Ernährung nicht gut zurecht, so dass es bei der Verdauung stark fetthaltiger Nahrung zu verschiedenen Magen-Darm-Beschwerden kommen kann. Dazu gehören unter anderem Durchfälle, leichte Übelkeit sowie ein unangenehmes Völlegefühl. In diesen Fällen hilft nur noch eine Ernährungsumstellung. Gelegentlich frisches Obst und Gemüse kann wahre Wunder bewirken.  Beginnen Sie doch einfach damit, frische Zutaten mit fertigen zu mischen und auf diese Weise die Ernährung aufzuwerten.


Ursache: Psychische Belastungen

Stress, Probleme in der Beziehung, Streit mit der besten Freundin oder gar der Tod eines geliebten Menschen können dazu führen, dass sich erhebliche Magen-Darm-Beschwerden entwickeln. Nicht umsonst spricht man davon, dass solche  Schicksalsschläge erst mal „verdaut“ werden müssen, Probleme auf den Magen schlagen. Große und kleinere psychische Belastungen können so für heftige Schmerzen sorgen. Die beste Behandlung besteht darin, sich aktiv mit den Problemen auseinanderzusetzen, die die Beschwerden verursachen: Trauerarbeit, abschließende Gedanken oder Gespräche mit guten Freunden sind die besten Möglichkeiten, mit schwierigen Momenten im Leben zurecht zu kommen und die Magen-Darm-Beschwerden auf Dauer verschwinden zu lassen.

 

Wann ist ein Arztbesuch ratsam?

Wenn die Magen-Darm-Beschwerden plötzlich und heftig aufgetreten sind, ohne sich zu bessern, empfiehlt sich auf jeden Fall ein Arztbesuch, um die Ursache zu klären. Liegen sie im rechten Unterbauch, könnte eine Blinddarmentzündung die Ursache sein. Zögern Sie nicht,  eine solche Blinddarmentzündung ist ein Fall für die Notaufnahme des Krankenhauses, ganz gleich zu welcher Uhrzeit. Auch immer wiederkehrende Magen-Darm-Beschwerden mit Erbrechen sind ein Grund zur Sorge. Sie sollten vom Arzt abgeklärt werden, da sie Anzeichen für verschiedene Erkrankungen, teils wenig bedenkliche, aber auch schwere Erkrankungen sein können.