Handschrift deuten – Was die Handschrift über unseren Charakter verrät
So verschieden die Leute sind, so verschieden ist auch unser Schriftbild. Aber kann tatsächlich allein von der Handschrift auf den Menschen geschlossen werden? Die Meinungen sind geteilt. Für die einen ist Graphologie eine seriöse Methode, mit der man verborgene Charakterzüge aufdecken kann, die anderen halten das Handschrift deuten für esoterischen Schnickschnack und möchten alles am liebsten ins Reich der Märchen und Fabeln einordnen.
Dabei liegt die Möglichkeit, dass unsere Schrift auch etwas über unsere Persönlichkeit verrät, gar nicht so fern. Warum auch? Ähnlich wie unsere Stimme oder unsere Körpersprache gibt sie unsere Persönlichkeit wieder. Wer eher schüchtern ist, wird mit leiser Stimme sprechen, keine raumgreifenden Bewegungen machen und – eher mit kleinem Schriftzug schreiben.
Heißt das aber nun gleich, dass sich hinter jeder akkuraten Handschrift ein Pedant versteckt und eine krakelige Handschrift den Chaoten verrät? So einfach machen es sich die Graphologen zum Glück nicht. Statt sich bei ihrem Urteil lediglich auf einzelne Details wie die Größe einer Schrift zu stützen, betrachten sie das Schriftbild als Ganzes. Um zum Urteil zu kommen, müssen viele unterschiedliche Merkmale einer Schrift betrachtet werden.
Besonderes Augenmerk wird zum Beispiel auf Details wie Linienführung oder der Druck des Stiftes aufs Papier gelegt. Auch die Größe und Breite der Buchstaben, Eigenheiten wie besonders verschnörkelte Buchstaben und der Neigungswinkel der Schrift geben beim "Handschrift deuten" versteckte Hinweise auf die Persönlichkeit. Dagegen spielen Dinge wie Lesbarkeit oder ein im klassischen Sinne „schönes“ Schriftbild keine Rolle bei der Bewertung.
Gelegentlich bitten auch Personalabteilungen um Mithilfe von Graphologen. Immer dann, wenn von Bewerbern handgeschriebene Lebensläufe verlangt werden, können Sie davon ausgehen, dass die Personaler wissen wollen, ob Schriftbild bzw. die dort erkennbaren Charaktermerkmale zum angebotenen Job passen.
Wer nun neugierig geworden ist, was seine Handschrift über ihn verrät, muss nicht gleich einen Graphologen bemühen. Zumindest eine erste Einschätzung gibt es auch im Internet –und zwar ganz kostenlos. Über die Seite graphologies.de kann jeder schnell und unkompliziert seine Handschrift deuten. Dazu einfach eine kurze vorgegebene Textvorlage mit der Hand abschreiben, die Schrift anschließend an Hand von 20 Fragen bewerten und dann auf die Bewertung freuen. Mit teilweise verblüffend zutreffenden Ergebnissen, wenn man den Bewertungen der bisherigen Teilnehmer Glauben schenkt.