Laminat verlegen – mit voller Frauenpower geht’s ganz leicht
Vor der Arbeit steht der Einkauf an. Neben dem Laminat müssen Sie im Heimwerkermarkt ihres Vertrauens noch einiges mehr besorgen. Dazu gehören - ganz wichtig - eine Trittschalldämmung, zumindest dann, wenn Sie auch in Zukunft noch ein gutes Verhältnis zu ihren Nachbarn pflegen wollen. Neben einer Dämmung müssen Sie an eine Dampfsperre, an Abstandskeile, an so genannte Bewegungsfugen-Profile für den Übergang zu anderen Bodenbelägen sowie Fußleisten denken. Als Werkzeug werden Bleistift, Zollstock, ein rückschlagsfreier Hammer, ein Zugeisen, Akkuschrauber, Bohrmaschine, Keile und eine Stichsäge benötigt. Wer zusätzlich noch Kapp- und Gehrungssäge, sowie spezielle Spanngurte besitzt, ist besonders gut dran. Die sind zwar nicht dringend nötig, machen das Laminat verlegen aber noch um einiges einfacher.
Vorbereitungen treffen
Nehmen Sie zunächst genau Maß, um zu bestimmen, wie viel Quadratmeter Laminat sie benötigen. Rechnen Sie zum ermittelten Materialbedarf unbedingt noch noch 10 Prozent Verschnitt hinzu. Seien Sie nicht zu geizig und kaufen lieber zu viel, als zu wenig Laminat. Gerade als Anfänger im Laminat verlegen sollte man etwas großzügiger einkaufen. Oder wollen Sie mit dem Risiko leben, dass zum Schluss leider zwei Bahnen vom günstigen Sonderangebots-Laminat fehlen, dass nun leider nicht mehr zu haben ist. Überflüssige ungeöffnete Pakete nimmt der Heimwerkermarkt in der Regel problemlos zurück.
Bevor Sie mit dem Verlegen beginnen, lagern Sie die ungeöffneten Pakete ungefähr 1 Tag bei Raumtemperatur, damit sich das Holz schon ein bisschen akklimatisieren kann. Der Untergrund muss sauber, trocken und eben sein.
Wollen Sie das Laminat auf purem Estrich verlegen, empfiehlt sich zur Feuchtigkeitsisolierung eine so genannte „Dampfsperre“. Das hört sich hoch kompliziert an, ist aber nichts anderes als eine hauchdünne Folie aus Plastik, die direkt auf den Estrich gelegt wird.
Über diese dünne Folie kommt nun der Trittschall in Form von Trittschall dämmender Schicht. Damit in Zukunft nicht jeder Schritt vom Laminat auf den Boden und die Wände übertragen wird und so laut bis in die Nachbarwohnung klackert, kommen Trittschalldämmungen wie Kork, Filz oder aber auch die günstige PE-Schaumfolie in Betracht. Legen sie das Laminat direkt auf einen bereits vorhandenen Teppichboden, können Sie sich die weitere Dämmung sparen. Ein flauschiger Teppich dämmt besser als jeder andere Trittschall.
Die erste Reihe - aller Anfang ist schwer
Beginnen Sie beim Laminat verlegen am besten in der linken Raumecke. Bei der Verlegungsrichtung schön darauf achten, dass das Laminat längs zur Hauptlichtquelle - meist das größte Fenster im Raum - verlegt wird. Die erste Reihe wird mit der Nutseite zur Wand verlegt.
Ganz wichtig: Laminat hat die Eigenschaft, zu arbeiten, sich also je nach Raumfeuchtigkeit auszudehnen oder zusammenzuziehen. Damit sich das verlegte Laminat nicht später nach oben wölbt, weil es zu den Seiten hin keine Möglichkeit hat, sich auszudehnen, muss Laminat mit Dehnungsfugen verarbeitet werden. Das heisst zu den Wänden muss ein Mindestabstand von 1o mm gegeben sein. Kleine Abstandhalter oder Holzkeile sorgen für den nötigen Abstand. Keine Sorge; die störende Fuge wird später von den Fussleisten komplett verdeckt.
Bei schiefen Wänden müssen Sie Trick17 anwenden. Bohren Sie ein kleines Bohrloch in einen quadratisches Holzklotz. Durch das Bohrloch führen Sie einen Bleistift. Indem Sie den Holzklotz nun samt dem im Bohrloch fixierten Bleistift direkt an der Wand entlangfahren, übertragen Sie mit dem Bleistift den direkten Wandverlauf auf die erste Reihe Laminat. Jetzt müssen Sie nur noch einmal die erste Reihe hochnehmen und direkt entlang der Bleistiftlinie zuschneiden.
Jetzt nur noch die 1. Reihe verlegen, gerade die neuen Klicksysteme vereinfachen die Arbeit sehr.? Alte Systeme besaßen noch Nut und Feder mit gerader Kante. Die Paneele mussten hier noch einzeln mit Leim verklebt werden, was schnell zur mittleren Sauerei ausartete. Die Elemente der heutigen Klicksysteme haben dagegen speziell geformte Federn, die nur in die entsprechend geformte Nut einrasten müssten. Ganz ohne Leim. So entsteht eine formschlüssige Verbindung, die nicht mehr auseinander rutschen kann, wenn man die Paneele erst mal "verklickt" hat.
Weiter geht’s mit Reihe 2, 3, 4 ...
Das jeweils letzte Element jeder Reihe wird mit einem Zugeisen festgeklopft und mit Abstandhaltern fixiert. ?Beim Zusammenklopfen der Elemente bei Klicksystemen muss etwas mehr Kraft aufgewandt werden als bei der alten Generation mit gerader Nut und Feder. Leichtes Klopfen mit Hammer und Schlagklotz hilft, die Panele miteinander zu verklicken. Trotzdem muss beim Laminat verlegen behutsam vorgegangen werden, um die Feder der Elemente nicht zu beschädigen.
Starten Sie jede Reihe mit dem Reststück (mindestens 20 cm lang) der Vorhergehenden. Legen Sie einen Abstandhalter an die Wand und fixieren das erste Element an die vorhergehende Reihe. Verbinden Sie weitere Paneele erst an der Quer- und dann an der Längsseite miteinander.
Die letzte Reihe- zu gutem Schluss
Zum Festklopfen der letzten Reihe kommt wieder das Zugeisen zum Einsatz. Im Idealfall ist nun genau noch Platz für eine Paneelbreite. Aber da das so gut wie nie vorkommt, hat meist die Stichsäge ihren großen Einsatz - die letzte Reihe muss passend zugeschnitten werden.
Jetzt noch diese letzte Reihe verlegen - und schon ist er fertig - Ihr neuer Traumboden!